Vorschriften für eine Poolüberdachung
Sie möchten eine Poolüberdachung installieren, um Ihr Schwimmbecken noch länger genießen zu können ? Eine Überdachung ist eine gute Lösung, um Ihren Pool zu schützen und abzusichern. Jedoch müssen Sie beachten, dass für die Installation baurechtliche Bestimmungen gelten und bestimmte Normen eingehalten werden müssen. Bevor Sie also die Planung eines Projekts für eine Poolüberdachung beginnen, sollten Sie die Rechtslage in Frankreich kennen. Hier ist alles, was Sie wissen müssen, bevor Sie mit den Bauarbeiten beginnen.
Die baurechtlichen Bestimmungen für den Bau einer Überdachung
In bestimmten Fällen schreibt das Baurecht vor, im Vorfeld der Errichtung neuer Bauten wie etwa einer Poolüberdachung, einer Gartenlaube, einer Veranda oder auch einer Garage eine Genehmigung einzuholen.
Bei der Installation einer Poolüberdachung variieren die baurechtlichen Bestimmungen, die für Ihr Projekt gelten, je nach folgenden Kriterien :
- Der genaue Standort Ihrer Poolüberdachung, denn es gibt kommunale baurechtliche Bestimmungen, die nur für bestimmte Kommunen oder Bereiche gelten ;
- Die Höhe der Überdachung ;
- Die Grundfläche der Poolüberdachung;
- Der Umfang der Arbeiten: Handelt es sich um die Installation einer Überdachung eines bereits bestehenden ebenerdigen Pools oder um den gleichzeitigen Bau von Poolüberdachung und Becken?
Wenn Sie eine neue Überdachung mit einer Grundfläche von nicht mehr als 10 m2 über einem bestehenden Pool errichten, ist in Frankreich keine Baugenehmigung erforderlich. Sie können mit dem Bau Ihrer Poolüberdachung beginnen, ohne behördliche Formalitäten erledigen zu müssen. Wenn Ihr Projekt nicht diesen Kriterien entspricht, müssen Sie mit Sicherheit einen Antrag stellen, etwa eine vorherige Baumeldung oder für eine Baugenehmigung.
Die vorherige Baumeldung für eine Poolüberdachung
In welchen Fällen ist eine vorherige Baumeldung einzureichen ?
Die vorherige Baumeldung betrifft zahlreiche Arten von Projekten, etwa den Bau einer Veranda, den Verputz einer Fassade oder auch den Bau einer Gartenlaube. Eine Baugenehmigung für die Installation einer Poolüberdachung ist in folgenden Fällen erforderlich :
- Sie errichten eine hohe Poolüberdachung mit mehr als 1,80 m Höhe über einem bereits auf Ihrem Grundstück errichteten Becken, mit einer Grundfläche von nicht mehr als 10 m2;
- Sie bauen eine niedrige oder halbhohe Überdachung mit nicht mehr als 1,80 m Höhe, gleichzeitig mit einem ebenerdigen Pool mit einer Grundfläche zwischen 10 m2 und 100 m2.
Die Einreichung einer Baumeldung
Wenn die Installation Ihrer Poolüberdachung eine vorherige Baumeldung erfordert, müssen Sie folgendes tun: Sie müssen das Formular Cerfa Nr. 13703*07 ausfüllen, das sie online auf der Website service-public.fr herunterladen oder bei Ihrer Gemeindeverwaltung erhalten können. Ergänzende Unterlagen wie der Lageplan Ihres Grundstücks, Nah- und Übersichtsaufnahmen oder auch eine grafische Skizze Ihres Projekts sowie Schnittpläne müssen dem Formular beigefügt werden. Dann können Sie den kompletten Antrag persönlich bei Ihrer Gemeinde einreichen oder ihn per Einschreiben einsenden.
Nun hat die Gemeinde einen Monat Zeit, Ihnen zu antworten. Wenn Sie nach Ablauf dieser Frist keine Antwort erhalten haben, können Sie die vorherige Baumeldung als genehmigt erachten. Falls die Gemeinde Ihren Antrag ablehnt, muss dies begründet sein. Die Genehmigung muss in der Nähe der Baustelle angebracht werden und ist 3 Jahre lang gültig. Sie kann jedoch zwei Mal für jeweils 1 Jahr verlängert werden.
Poolüberdachung und Baugenehmigung
Wann ist eine Baugenehmigung erforderlich?
In ganz Frankreich ist die Erteilung einer Baugenehmigung für die Installation einer festen oder beweglichen Poolabdeckung in folgenden Fällen erforderlich :
- Der gleichzeitige Bau eines Schwimmbeckens und einer Poolüberdachung mit einer Fläche von mehr als 100 m² ;
- Die Installation einer Überdachung mit mehr als 1,80 m Höhe über einem Pool mit einer Fläche zwischen 10 und 100 m².
Wie beantragt man eine Baugenehmigung ?
Ebenso wie die vorherige Baumeldung müssen Sie auch den Antrag auf Baugenehmigung bei Ihrer Gemeindeverwaltung einreichen. Sie müssen zunächst das Formular Cerfa Nr. 13406*04 ausfüllen, das online oder beim Bauamt Ihrer Gemeindeverwaltung verfügbar ist. Der Antrag muss ergänzende Unterlagen zu Ihrem Projekt enthalten, etwa den Lageplan Ihres Grundstücks, den Grundriss des Neubaus oder auch mehrere Fotografien Ihres Grundstücks und Hauses.
Nach Einreichung des Antrags hat die Gemeindeverwaltung 3 Monate Zeit, Ihnen zu antworten. Nach Ablauf dieser Frist gilt die Genehmigung als stillschweigend erteilt. Im Allgemeinen dauert es etwa 2 Monate, bis Sie für diese Art von Antrag eine Antwort erhalten. Wenn die Baugenehmigung für die Installation Ihrer Poolüberdachung abgelehnt wurde, können Sie per Einschreiben mit Rückschein Widerspruch einlegen. Bei positiver Antwort ist Ihre Baugenehmigung 3 Jahre lang gültig. Ebenso wie andere städtebauliche Genehmigungen muss auch die Baugenehmigung während der gesamten Bauzeit unbedingt an einem von der öffentlichen Straße einsehbaren Schild in der Nähe der Baustelle angebracht werden.
Kommunale Vorschriften, die es zu beachten gilt
Das Baugesetzbuch gilt für ganz Frankreich, doch gibt es daneben noch kommunale Vorschriften, die nur für bestimmte Bereiche und manchmal für genau definierte Gebiete gelten. Diese baurechtlichen Bestimmungen finden sich im Bebauungsplan (Plan Local d’Urbanisme, PLU) Ihrer Gemeinde und im Flächennutzungsplan (Plan d’occupation des sols, POS). Es handelt sich um kommunale und interkommunale Pläne, die die Nutzung jeder Parzelle und jedes Grundstücks festlegen.
Wenn sich Ihr Grundstück in einem Siedlungs- oder Schutzgebiet befindet, kann es sein, dass die baurechtlichen Bestimmungen für eine vorherige Baumeldung oder Baugenehmigung strenger sind. Das ist beispielsweise bei einer Poolüberdachung der Fall, die Sie auf einem Grundstück in der Nähe eines Kultur- oder Baudenkmals oder eines denkmalgeschützten Bereichs errichten möchten. Um zu erfahren, welcher PLU oder POS für Ihr Grundstück und Ihr Haus gilt, können Sie sich an das Bauamt Ihrer Gemeinde wenden.
Gut zu wissen :
Sie müssen den Bau einer neuen Poolüberdachung Ihrem Finanzamt melden. Die Installation einer Überdachung kann den Mietwert Ihrer Immobilie beeinflussen. Dieser Mietwert wird zur Berechnung Ihrer kommunalen Steuern herangezogen, etwa der Wohn- und Grundsteuer.
Wann und warum muss man die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft einholen ?
Wenn Sie in einer Eigentümergemeinschaft wohnen, gelten für Ihr Bauprojekt einer Poolüberdachung möglicherweise spezielle Regeln. Zunächst einmal können Sie in der Ordnung der Eigentümergemeinschaft die Anforderungen nachsehen, die an diese Art von Bau gestellt werden.
Wenn die Installation Ihrer Poolüberdachung auf Ihrem Privatgrundstück ausgeführt wird und weder ein Gemeinschaftsgrundstück noch das harmonische Aussehen der Fassade oder die Rechte anderer Miteigentümer beeinträchtigt, steht es Ihnen normalerweise frei, die Überdachung zu errichten, ohne einen besonderen Antrag stellen zu müssen.
Ist dies nicht der Fall, muss Ihr Projekt von der Eigentümerversammlung genehmigt werden. Auch kann eine behördliche Genehmigung für den Bau Ihrer Poolüberdachung erforderlich sein, etwa eine Baumeldung oder eine Baugenehmigung.
Die Regel für die Wahl der Überdachung: die Norm NF P 90-309
Bei der Wahl Ihrer Poolüberdachung müssen Sie darauf achten, dass Sie ein zugelassenes Produkt kaufen, das der Norm NF P 90-309 entspricht. Damit die Installation legal ist, muss sie dieser Norm entsprechen, die im Jahr 2007 eingeführt wurde, um die Gefahr von Unfällen oder Ertrinken zu bannen. Die Norm NF P 90-309 gilt für alle Poolüberdachungen, ob leichte Konstruktion oder Veranda. Um den Vorschriften zu entsprechen, muss eine Poolüberdachung folgende Eigenschaften aufweisen :
- Den Zugang zum Badebereich für Kinder unter 5 Jahren unmöglich machen, durch eine ausreichende Höhe und ein für kleine Kinder unerreichbares oder ohne Hilfe eines Erwachsenden nicht zu bedienendes Öffnungssystem ;
- Vollkommen ungefährlich sein und Verletzungen der Badenden durch Schnitte, Quetschungen oder Atemnot unmöglich machen ;
- Eine Schneemasse von mindestens 45 kg pro m2 sowie Windböen bis zu 100 km/h aushalten.
